Mit dem Kultur- und Kommunikationszentrum (KuK.) im Herzen der Dettelbacher Altstadt hat sich die kleine Weinstadt mit den großen Lagen in unmittelbarer Nachbarschaft zum historischen Rathaus eine neue Mitte gegeben. Die Architekten mussten vor Ort allerdings erst einmal die Quadratur des Kreises vollbringen. Denn in der Bohnmühlgasse, zwischen Rathaus und Burgberg, waren in einem Neubaukomplex und in die an das leergeräumte Baufeld angrenzenden Baudenkmäler mindestens fünf Funktionen zu integrieren. Zum Raumprogramm sollten die städtische Tourist-Information gehören, die öffentliche Bibliothek, Konferenzräume, ein Schaufenster der Region, eine Vinothek und ein Museum der Diözese Würzburg.
Über eine breite von Osten nach Westen ansteigende Rampe entlang der Bohnmühlgasse werden Alt- und Neubau erschlossen. In der an die Tourist-Information anschließenden Vinothek kommen die Weine der Dettelbacher Winzer und auch zahlreiche Weine aus der Region zur Verkostung. Konzipiert ist die einem „Grünglasscherbengarten“ benachbarte Vinothek wie eine große Vitrine, in der man riesige Weintrauben aufzubewahren scheint, aus denen dann große Weine vinifiziert werden. Eichenholz und Muschelkalk oder mit Eisenglimmer übergangener Stahl sind die Materialien in den Innenräumen. Mag da dann auch alles grau erscheinen, eine graue Maus ist das KuK. nicht. Denn es wird im Kultur- und Kommunikationszentrum von den Architekten, vor allem aber auch von den Museumsgestaltern, schließlich doch recht eindrucksvoll vorgeführt, wie viel „Bunt“ in einem Bauwerk stecken kann, das auf den ersten Blick nur aus Beton, Muschelkalk und Stahl errichtet scheint. Leichtigkeit und Transparenz des Neubaus werden besonders schön sichtbar, wenn im KuK. die Lichter angehen und die massiv gemauerten Bauwerke rings um das Glashaus in der Dunkelheit versinken.