Sand und Zeil am Main sind zwei traditionsreiche Weinbauorte, die sich am Main gegenüberliegen und die in den vergangenen Jahrhunderten aufgrund ihrer Lage einmal von den Bamberger und dann wieder von den Würzburger Fürstbischöfen als Eigentum beansprucht wurden. Während das Weingut von Roger Nüßlein in Zeil am Main im historischen Zehnthof des Bamberger Fürstbischof angesiedelt ist, liegt das Weingut von Mathias Rippstein auf der Gemarkung der Gemeinde Sand am Main, gerade auf halbem Weg zur Wallfahrtskirche Maria Limbach.
Und diese Kirche wurde ab 1751 im Auftrag des Würzburger Fürstbischofs Friedrich Carl von Schönborn von Johann Balthasar Neumann geplant. Der Auftraggeber war auf dem Weg nach Bamberg in Limbach von der wundertätigen Muttergottes Maria von einem Hüftleiden erlöst worden. So kann man auch heute noch mit Fug und Recht behaupten, dass die Winzer von Sand und Zeil am Main dem Reisenden entweder den letzten köstlichen Schoppen Frankenwein mit auf den Weg nach Oberfranken geben, oder aber eine erste, reichlich imponierende Kostprobe von fränkischer Vinifikationskunst ausreichen, wenn der Weingenießer später mainabwärts weiterreist. Und es sollte auch nicht verwundern, wenn das Weingut der Familie Rippstein bald schon ein Wallfahrtsort für Weingenießer würde. In den Lagen am Himmelsbühl wachsen die Trauben für fruchtig-frische Weine erster Güte, die Mathias Rippstein im neuen Kelterhaus und den ebenerdig erreichbaren Reife-Räumen ausbaut. Dem Weingenießer werden die köstlichen Erfolge seines Winzergeschicks seit Herbst 2015 in der neuen Vinothek dargeboten, die im Erdgeschoss des Wohnhauses Rippstein eingerichtet ist und Blickkontakt zum Kelterhaus und zu einem Hausweinberg hält. Das Haus selbst ist eine elegante und großzügige Willkommensgeste an den Gast. Und die Vinothek darin ein lichter Erlebnisraum mit schnörkelloser Möblierung. Alle Sinne sollen in der Vinothek auf den Urgrund dieses Architekturgefäßes ausgerichtet sein – auf den Wein.