Ganz im Norden des fränkischen Weinanbaugebiets, in einem Seitental der fränkischen Saale, liegt Ramsthal.
Familie Neder bewirtschaftet hier 11 ha Weinberge die fast ausschließlich in Steillagen liegen. Unterhalb der Weinberge befindet sich der Betriebssitz - einst als Aussiedlungsprojekt am Ortsrand - mittlerweile eingerahmt vom Wohngebiet. Die Weine der Neders sind puristisch fränkisch trocken. "Weine müssen leben und dürfen auch etwas Ecken und Kanten haben". So erblickt man auch in der Architektur des neuen Betriebsgebäudes viele Ecken und Kanten, die nicht immer rechtwinklig sind. Auffällig am Gebäude ist die Fassade aus Cortenstahl, die schon von der Hauptstraße gut sichtbar ist.
Im Urbanusweg angekommen findet man auf einer großen Stele das Logo des Weinguts, denn von hier aus gesehen schmiegt sich das Gebäude unauffällig ins Wohngebiet ein. Rechts daneben eine Einfahrt die der ortskundige Weinliebhaber nutzt, um zum Verkaufsraum zu gelangen. Dieser befindet sich nämlich eine Ebene unterhalb der Straße.
Hinter der großen Glasfront erblickt man eine massive Eichenholztheke, die im Raum zu schweben scheint. Dahinter, in den Hang gebaut um die natürliche Erdkühle zu nutzen, befindet sich das Weinlager. Auch hier gibt eine Glasscheibe in der Betonwand den Blick auf ein paar Barriquefässer und das dahinterliegende Hochregal frei.
Über die Eichenholztreppe gelangt man in den Veranstaltungsraum im Erdgeschoss. Von hier aus sind es weniger die Einblicke ins Weingut, als die Ausblicke die den Besucher staunen lassen. An der oberen Eingangstür blickt man direkt zum terroir f in den Weinbergen. Durch ein schmales Fenster im Flur fällt der Blick ins Grüne auf Felder und Wald und im Veranstaltungsraum erstreckt sich fast auf die ganze Länge eine Glasfront die den Blick auf den Ort Ramsthal freigibt. Im Fokus des Betrachters liegt der Kirchturm in der Ortsmitte.
Die Einrichtung des Raumes ist gemütlich und lädt zum Verweilen ein. Geölte Massivholztische aus Esche, Filzkissen auf den Stühlen, bzw. auf der Eckbank und ein geräucherter Eichenboden schaffen hier Wohlfühlatmosphäre. Über dem kubischen Flachbau wurde eine Dachbegrünung angesät mit verschiedenen Pflanzen, die fast das ganze Jahr über blühen.
Für den Verkostungs- und Veranstaltungsraum ist an sonnigen Tagen keine Heizung notwendig, da die Glaselemente Richtung Süd-Osten ausgerichtet sind. An düsteren Tagen übernimmt eine Pelletheizung.