Für den Winzer haben die Planungen und Arbeiten für das neue Weinjahr bereits begonnen. Im Weinberg bereitet er nun alles für den neuen Jahrgang vor. Er steht in einem - für ungeübte Blicke - Chaos aus Reben des Vorjahres. Aber vor seinem geistigen Auge entsteht bereits jetzt, beim Rebschnitt, ein neuer Wein. Die Weichen werden gestellt. Hier legt er fest ob ein moderner, fruchtiger Terrassenwein oder ein großes Gewächs sein Ziel ist. Gute Weine herzustellen beginnt im Kopf und im Weinberg!
Das alte Holz wird bis auf 1 oder 2 Fruchtruten entfernt. Mittels einer speziellen Schere schneidet der Winzer überflüssiges Holz ab, zieht es aus den Drähten heraus und wirft es auf die Erde. Nach dem Zerkleinern bleiben die Holzteilchen liegen und verwandeln sich in wertvollen Humus. Der Rebschnitt ist eine sehr zeitaufwändige, ja meditative Arbeit, die ein geübtes Auge verlangt. Das Arbeiten bei wenigen Grad über Null in der Natur ist nicht jedermanns Geschmack. Aber mit dem Blick auf das neue Weinjahr schweifen die Gedanken und die Vorfreude auf den Kachelofen zu Hause lassen die kalten Füße und klammen Finger vergessen. Eine wunderbare Aufgabe für jeden Winzer, um ein wenig an der Stellschraube „Weinqualität“ zu drehen.
Ihre
Martha Gehring
Gästeführerin Weinerlebnis Franken/ Fränkische Weindozentin